Es war das Aufeinandertreffen, auf das viele Fans hingefiebert hatten: Preußen Münster gegen Rot-Weiss Essen. Beide Vereine wurden von den Konkurrenten zu den größten Meisterschaftsaspiranten gezählt und konnten dieser Favoritenrolle im bisherigen Saisonverlauf gerecht werden.
Wie groß die Vorfreude war, konnte man anhand des Ticketverkaufs ablesen. Die 7500 Karten waren innerhalb weniger Stunden vergriffen.
Nach dem Schlusspfiff jubelten dann die Essener: In einem hochdramatischen Spitzenspiel holte die Elf von der Hafenstraße einen 0:2-Pausenrückstand auf und siegte mit 3:2. Kevin Holzweiler (49.), Isaiah Young (63.) und Simon Engelmann (87.) waren die Torschützen bei den Gästen. Für Münster erzielte Thorben Deters (19.,27.) einen Doppelpack.
RWE-Coach Christian Neidhart sah zwei verschiedene Hälften: “Die erste Halbzeit ging zu 100 Prozent an Preußen Münster. Da haben sie uns den Schneid abgekauft. Ich habe deutlich angesprochen, dass wir uns so nicht verkaufen dürfen. Im zweiten Durchgang sind wir zu unserem alten System zurückgekehrt. Diese Hälfte ging dann deutlich an uns. Wir waren spielstark und haben auch nach dem 2:2 weiter auf den Sieg gedrängt. In so einem Derby zählt das nackte Ergebnis. Wir sind froh, dass wir die drei Punkte geholt haben. Da muss ich den Jungs ein Riesen-Kompliment machen.“
Ich habe das System vor dem Spiel umgestellt und relativ schnell gemerkt, dass es nicht funktioniert.
RWE-Coach Christian Neidhart über die Systemumstellung.
Zu Beginn spielte Essen mit einer Fünferkette, nach der Pause wieder mit der altbewährten Viererkette: “Ich habe das System vor dem Spiel umgestellt und relativ schnell gemerkt, dass es nicht funktioniert. Es ist nicht so, dass die Jungs die alleinige Schuld an der ersten Halbzeit hatten. Als Trainer-Team nehmen wir uns nicht aus der Kritik raus. Wir gewinnen und wir verlieren zusammen“, erklärte der Fußballlehrer.
Nach Top-Spiel – Derby gegen Schalke II am Freitag
Rot-Weiss Essen wird die Englische Woche mit einem weiteren Flutlichtspiel abschließen: Am Freitag (19.30 Uhr) reist die U23 des Rivalen FC Schalke 04 an die Hafenstraße, um sich mit dem amtierenden Regionalliga-Vizemeister zu messen. Die S04-Reserve hat in der Fremde bislang nur einen Punkt geholt und ist der Außenseiter. Für RWE ist die Marschroute klar: Die Neidhart-Elf möchte der Favoritenrolle gerecht werden und den fünften Dreier in Serie einfahren. Im letzten Heimspiel gegen Schalke II siegte Rot-Weiss (03.04.2021) souverän mit 5:0.